Suche nach Spuren seines Groß­vaters am Erinnerungs­ort Alter Schlacht­hof

Julian WolffJulian Wolff, der Enkel von Gary Wolff, dem letzten Überlebenden der Deportation ins Ghetto Litzmannstadt/Lodz, war aus Los Angeles in die Heimatstadt seines Großvaters angereist und suchte nach Hinweisen auf seinen Großvater.

Zusammen mit Dr. Bastian Fleermann, dem Leiter der Mahn und Gedenkstätte Düsseldorf, wollte der 21jährige Julian Wolff auch den Ort sehen, an dem sein Großvater Günter Richard Wolff und dessen Eltern die letzte Nacht vor ihrer Deportation verbrachten. Adelheid Schmitz, Mitarbeiterin vom Forschungsschwerpunkt Rechtstextremismus / Neonazismus und am Erinnerungsort Alter Schlachthof, zeigte ihm die Dauerausstellung und das Digitale Archiv - dort ist auch der Name von Günter auf der Deportationsliste nachzulesen. Günter Wolff, der sich nach dem Krieg Gary Wolff nannte, wurde als 13-Jähriger am 27. Oktober 1941 in das "Ghetto Litzmannstadt" (Lodz) deportiert. Er überlebte, seine Eltern aber wurden in Auschwitz ermordet.



Julian, der in Los Angeles Verwaltungswissenschaften und Politik studiert, entdeckte sehr schnell eine Kopie eines Fotos, auf dem Günter und seine Eltern zu sehen sind. Günter hält strahlend sein Akkordeon auf dem Schoß. Die Familie wirkt noch glücklich. "Dieses Foto steht bei meinem Großvater auf einer Kommode." Das Akkordeon hat später der Gestapobeamte Georg Pütz dem Jungen kurz vor der Deportation in der Viehhalle abgenommen. Er wollte es für seine eigenen Kinder. Julian fragte nach, wo dieses Akkordeon geblieben sei. Eine der vielen bis heute ungeklärten Fragen.

 

 

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