Der ehemalige städtische Schlachthof

Der städtische Schlachthof an der Rather Straße in Düsseldorf-Derendorf wurde in den Jahren 1896-1899 nach den Plänen des ehemaligen Regierungsbaurates Georg Osthoff erbaut. Bei der Wahl des Geländes hatte sich Osthoff an folgenden Kriterien orientiert: der Schlachthof sollte außerhalb der Stadt, aber an einer verkehrsgünstigen Stelle errichtet werden; benötigt wurden ein eigener Gleisanschluss, Kanalisation und Flächen für Erweiterungen.

Der Vieh- und Schlachthof wurde in den folgenden Jahren stetig erweitert, denn die Stadt wuchs rasant und ebenso der Bedarf an Fleisch. So erhielt auch die Markthalle für Großvieh, eine Stahlfachwerkkonstruktion mit basilikaartigem Charakter, im Jahr 1930 einen Erweiterungsbau. Die Stahlbetonrahmenkonstruktion ist beispielhaft ist für die architektonischen Prinzipien des „Neuen Bauens“ in den 30er Jahren.

Nach den Kriegszerstörungen wurden die Gebäude wieder aufgebaut und weitere Neu- und Anbauten errichtet. In den 1990er Jahren wurde der Schlachthof privatisiert, er war noch bis zu seiner Insolvenz im Jahr 2002 in Betrieb. Danach verwaiste das Gelände. Fast alle Gebäude wurden abgerissen. Nur die ehemalige Pferdeversorgungsstation und die Großviehmarkthalle stehen seit 1999 unter Denkmalschutz, als bedeutende Zeugnisse der Arbeits- und Produktionsverhältnisse einer im Industriezeitalter rasch wachsenden Großstadt.

Düsseldorf und seine Bauten
Plan des Schlachthofs (1904)
Quelle: Architekten- und Ingenieurverein zu Düsseldorf: Düsseldorf und seine Bauten, Verlag L. Schwann, Düsseldorf 1904

 

BKM 2017

Mit Förderung durch das BKM-Programm „Jugend erinnert“ entwickeln wir seit 2020 neue historisch-politische Bildungsformate – also Bildung vor Ort. Unsere Angebote richten sich nicht nur an Studierende der Sozialen Arbeit/ Sozialpädagogik der Hochschule Düsseldorf. Angesprochen sind auch Multiplikator*innen und alle Engagierten, die sich im Feld NS-Gedenkstättenarbeit inhaltlich und methodisch fortbilden und qualifizieren möchten. Außerdem bieten wir für Angehörige und Auszubildende der Polizei sowie der Verwaltung spezialisierte Fortbildungen an. Ziel ist es, gemeinsam eine aktive und partizipative Erinnerungskultur zu gestalten, die in die Gegenwart hineinwirkt und Rassismus und Antisemitismus etwas entgegensetzt.  Weitere Informationen und Anmeldung:

Sabine Reimann
Projektstelle „Bildung vor Ort“
Erinnerungsort Alter Schlachthof
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus
Münsterstraße 156, Geb. 3 / 5. 014
40476 Düsseldorf
Tel.:  +49/(0)211/4351-3673
sabine.reimann@hs-duesseldorf.de