Die zentrale Rolle der Gestapo
Federführend bei den Deportationen war die Geheime Staatspolizei. Die Düsseldorfer Gestapo war eine der größten Gestapobehörden im Deutschen Reich, mit mehreren Hundert Mitarbeitern. Sie war für den gesamten Regierungsbezirk zuständig und hatte mehrere Außendienststellen (Essen, Duisburg, Mönchengladbach, Wuppertal, Krefeld, Oberhausen) und Grenzpolizeikommissariate (Emmerich, Kaldenkirchen, Kleve). In kleineren Städten und Gemeinden führten die lokalen Polizeidienststellen die Befehle der Gestapo aus.
Die Deportation selbst organisierten Angehörige des „Judenreferats“ der Düsseldorfer Gestapo. Dass ausgerechnet die Viehhalle eines Schlachthofes als Sammelstelle ausgewählt wurde, war zynisch und makaber. Doch vermutlich waren es pragmatische Gründe: die Gestapo benötigte eine große Halle in der Nähe des Derendorfer Güterbahnhofs, um die Menschen zu sammeln, zu kontrollieren und zu berauben.
Unterstützt wurde sie hierbei von Angehörigen der Kriminal- und der Schutzpolizei, die auch die Transporte bewachten und bis an ihre Bestimmungsorte begleiteten. Vor jeder Deportation musste die Gestapo mit der Leitung des städtischen Schlachthofs den genauen Ablauf absprechen und planen. Der normale Geschäftsbetrieb wurde nicht unterbrochen.