Der historische Ort: Erinnern – Lernen – Partizipieren – Vernetzen

Die Voraussetzung zur Erinnerung ist das Wissen darüber, was geschehen ist. Die erste Aufgabe des Erinnerungsortes liegt in der Rekonstruktion und Dokumentation der Ereignisse, die zugleich in ihre größeren, strukturellen Zusammenhänge eingebettet werden müssen. Aus diesem Wissen über die historischen Abläufe, Entwicklungen und Strukturen sind Rückschlüsse auf die Gegenwart zu ziehen. Dieser Transfer erfolgt in der Ausstellung selbst – über die Ausstellungstafeln wie über das Vertiefungs- und Multi-Media-Angebot. Zum anderen wird dieses Ziel ein differenziertes Programm historisch-politischer Bildung verfolgen, das in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus an der HS Düsseldorf entworfen wird.

Unsere Gedenkkultur ist veränderbar und sie wird durch unterschiedlichste Akteure geprägt – in Zukunft auch durch die Studierenden der Hochschule. Sie wird umso vielfältiger, je mehr Menschen sich an ihr aktiv beteiligen. Die besondere Konstellation: ein historisch bedeutsamer Ort an einer Hochschule ermöglicht, dass die Studierenden sich sowohl an der Entstehung des Erinnerungsortes beteiligen, als auch an seiner Gestaltung und andauernden Fortentwicklung. Der neue Erinnerungsort Alter Schlachthof schließt eine Lücke in der „Erinnerungslandschaft“ der Landeshauptstadt. Er versteht sich als eine Ergänzung zur Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und soll lebendiger Bestandteil des Netzwerks regionaler wie überregionaler Einrichtungen der historisch-politischen Bildung werden und Ausgangspunkt zahlreicher Projekte sein.

Konzept 02 Jörg Reich
Die alte Großviehhalle vor dem Umbau (2009)
Quelle: HS Düsseldorf / Jörg Reich

 

BKM 2017

Mit Förderung durch das BKM-Programm „Jugend erinnert“ entwickeln wir seit 2020 neue historisch-politische Bildungsformate – also Bildung vor Ort. Unsere Angebote richten sich nicht nur an Studierende der Sozialen Arbeit/ Sozialpädagogik der Hochschule Düsseldorf. Angesprochen sind auch Multiplikator*innen und alle Engagierten, die sich im Feld NS-Gedenkstättenarbeit inhaltlich und methodisch fortbilden und qualifizieren möchten. Außerdem bieten wir für Angehörige und Auszubildende der Polizei sowie der Verwaltung spezialisierte Fortbildungen an. Ziel ist es, gemeinsam eine aktive und partizipative Erinnerungskultur zu gestalten, die in die Gegenwart hineinwirkt und Rassismus und Antisemitismus etwas entgegensetzt.  Weitere Informationen und Anmeldung:

Sabine Reimann
Projektstelle „Bildung vor Ort“
Erinnerungsort Alter Schlachthof
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus
Münsterstraße 156, Geb. 3 / 5. 014
40476 Düsseldorf
Tel.:  +49/(0)211/4351-3673
sabine.reimann@hs-duesseldorf.de