Projekte

Laufende und abgeschlossene Projekte:

  • Online-Reader zum Projekt "(Zwangs)Migration und Flucht. Geschichte(n) von damals & heute"

    03 Zwangsmigration WEBIm Rahmen unseres von der Landeszentrale für politische Bildung NRW geförderten Projektes „(Zwangs)Migration und Flucht – Geschichte(n) von damals & heute“, das von März 2023 bis Februar 2024 und in inhaltlicher Kooperation mit dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) durchgeführt wurde, haben wir ein breites Programm an themenspezifischen Forschungs- und Vermittlungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt, welche auch die zukünftige Bildungsarbeit des Erinnerungsortes Alter Schlachthof nachhaltig bereichern und erweitern. Der als Projektabschluss hier veröffentlichte online-Reader gibt Einblick(e) in unsere bildungspraktische Arbeit und zeigt mittels exemplarischer Materialien und didaktischer Ansätze auf, wie eine gedenkstättenpädagogische Vermittlungspraxis, die historische und gegenwärtige Migrations- und Fluchtgeschichte(n) in Bezug zueinander setzt, gestaltet werden kann (weiterlesen...)

     

     
  • „Von der Viehhalle ins KZ“ – Filmdoku von Schüler*innen des Georg-Büchner-Gymnasiums

    Plakat Schülerfilm mit Foto webFast ein ganzes Schuljahr beschäftigten sich 12 Schüler*innen mit der Judenverfolgung und den Düsseldorfer Deportationen während der NS-Zeit. Da das Georg-Büchner-Gymnasium nur wenige Bus-Minuten vom Derendorfer HSD-Campus entfernt ist, verbrachten die Oberstufenschüler*innen viel Zeit am Erinnerungsort Alter Schlachthof und erforschten mit Unterstützung der Mitarbeitenden die Biographien einzelner Opfer und Täter, aber auch die Geschichte des Ortes selber.

    Ergebnis dieser Projektarbeit ist ein zehnminütiger Dokumentarfilm vor allem für Mitschüler*innen, in dem der Erinnerungsort vorgestellt wird. Dazu interviewten die Schüler*innen den Leiter, Joachim Schröder. Exemplarisch erzählten sie auch die Geschichte der Düsseldorferin Margot Goldberg, die der jüdischen Familie Cohen entstammte. Margot und ihr Bruder konnten als Kinder 1938/39 nach England emigrieren, zahlreiche Mitglieder ihrer Familie wurden jedoch vom Alten Schlachthof aus in die Ghettos und Mordlager im Osten deportiert und fielen dem Holocaust zum Opfer.

    Link zum Film

    Bildrechte (c) Markus Hugo, Georg-Büchner-Gymnasium Düsseldorf

     

     

     

     
  • Digitalisierung gegen das Vergessen – ein Dokumentationsfilm über die digitalen Angebote des Erinnerungsortes Alter Schlachthof (HSD / FB Medien)

    Die digitalen Exponate TitelbildUnter dem Motto „Digitalisierung gegen das Vergessen“ drehten zwei Studierende eine Dokumentation über den Erinnerungsort (Link zum Film). Mit Fragen zur Entwicklung des Erinnerungsortes seit 2016, zur angemessenen Gestaltung und zu den digitalen Exponate wurden Interviews mit den Beteiligten gedreht. Mit einem Zitat der Holocaust-Überlebenden Edith Bader wird der Film eingeleitet. Sie wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und ist die letzte Überlebende der Düsseldorfer Transporte, die wir kennen.

    Im Erinnerungsort auf dem Campus der Hochschule wird an die Deportation der jüdischen Bevölkerung in Ghettos und Vernichtungslager erinnert. Die fast 6.000 Menschen, die von dem dort früher betriebenen Schlachthof aus in die Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt wurden, kamen aus Städten und Dörfern des gesamten Regierungsbezirks Düsseldorf. Nur wenige überlebten die Shoa.

     
  • „Wir vergessen sie nicht!“ Neue Gedenktafel erinnert an die Menschen, die im Juli 1942 nach Theresienstadt verschleppt wurden

    Foto Gedenktafel kleinZum 80. Jahrestag der Deportationen nach Theresienstadt im Juli 1942 stifteten die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und der Erinnerungsort Alter Schlachthof eine Gedenktafel. Jetzt wurde sie im Kolumbarium der Gedenkstätte Theresienstadt angebracht. Der Text in tschechisch und deutsch lautet:

    „In Erinnerung an die über 2000 jüdischen Menschen, die in zwei großen Transporten am 21. und 25. Juli 1942 und in nachfolgenden, kleineren Transporten bis Januar 1945 aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf hierhin verschleppt wurden. Die meisten von ihnen wurden ermordet oder starben an den katastrophalen Lebensbedingungen. Wir vergessen sie nicht. Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf / Erinnerungsort Alter Schlachthof Juli 2022“

    Die Tafel wurde von Lia Bach, einer Studentin am Fachbereich Exhibition Design gestaltet und in der Werkstatt der Hochschule Düsseldorf gefertigt. Studierende der HSD besichtigten das ehemalige Ghetto im Rahmen einer mehrtägigen Gedenkstättenfahrt nach Tschechien, die der Arbeitskreis Gedenkstättenfahrten in Kooperation mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof veranstaltet.

    Neben diesen beiden großen „Transporten“, die die Gestapo über den Düsseldorfer Schlachthof und den Güterbahnhof Derendorf abwickelte, gab es noch einige kleinere Deportationen über den Düsseldorfer Hauptbahnhof. 1944 wurden außerdem ca. 250 Menschen, die bisher durch ihre sogenannten Mischehen geschützt waren, zunächst in Arbeitslager verschleppt und von dort aus nach Theresienstadt gebracht.

    Im Kolumbarium der einstigen Festungsstadt wurde die Asche derer aufbewahrt, die den mörderischen Umständen des angeblichen „Vorzeigelagers“ der Nazis erlagen. Ungefähr 33.000 Menschen wurden Opfer des Ghettos, die Mehrheit von ihnen waren ältere Menschen über 60 Jahre. Zehntausende wurden von Theresienstadt aus, dem „Drehkreuz des Todes“ in Vernichtungslager gebracht und dort ermordet. Heute gedenken individuelle Erinnerungszeichen aus vielen europäischen Städten und Gemeinden im Kolumbarium der Schicksale der Verschleppten und Ermordeten. Jetzt tragen wir einen Teil dazu bei.

     
  • Ravensbrück & Sachenhausen: Gedenkstättenfahrt in den Herbstferien

    Studienfahrt Berlin 1 1536x1152Für die diesjährigen Herbstferien konzeptionierten und organisierten wir in Kooperation mit der NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer und dem Interkulturellen Zentrum in Krefeld erstmalig eine Gedenkstättenfahrt für Jugendliche, explizit auch mit internationaler Familiengeschichte. Hinter uns liegen fünf lange und spannende Tage voller Perspektivwechsel und Eindrücke. Insgesamt wurde es 14 Jugendlichen ermöglicht, die ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen zu besichtigen. Außerdem besuchte die Gruppe an zwei Tagen Berlin, wo sie in die deutsche Geschichte von 1848 bis heute eintauchen konnte.

    Auf den ersten Blick stellt sich die Frage, warum diese beiden Konzentrationslager ausgewählt wurden. Trotz ihrer örtlichen Nähe zueinander unterscheiden sich diese Orte in wesentlichen Punkten. So rückt beispielsweise Ravensbrück auch den gesellschaftlich wenig betrachteten Aspekt der weiblichen Täterschaft in den Fokus. Vor allem sorgte die Unterbringung der Teilnehmer:innen in der Jugendherberge, die sich in den früheren Aufseherinnenhäusern befindet, anfänglich für Irritationen, die in Diskussionen besprochen wurden. Diese Diskussionen sind nur ein Beispiel für die großen Kontraste des Ortes. In der Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen befassten sich die Jugendlichen eingehender mit den Fragen, aus welchen Gründen Menschen verfolgt und getötet wurden, genauso wie mit dem Aufbau, der Funktion und den Bedingungen in einem Konzentrationslager. Hierbei wurde viel Wert darauf gelegt, den Teilnehmer:innen individuelle Erfahrungsräume zu bieten und dadurch einen persönlichen Zugang zur Thematik zu ermöglichen. In gemeinsamen Gesprächsrunden wurde Raum gegeben, diese Eindrücke zu reflektieren.

    Neben den Programmpunkten mit geschichtlichem Fokus, wie dem Besuch der Topographie des Terrors und einer Stadtführung mit Schwerpunkt auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts, wurde in Berlin insbesondere der Bogen in die Gegenwart geschlagen. Der interkulturelle Fokus der Fahrt wurde vor allem durch eine Führung zweier Berliner:innen mit internationaler Familiengeschichte durch „ihr“ Wedding hervorgehoben. Diese Begegnung schaffte erneut Raum dafür, persönliche Geschichten und Eindrücke zu teilen. Trotz des umfassenden Programms blieb viel Zeit, Berlin auf eigene Faust zu erkunden, was viel Spaß und neue Erfahrungen für die Jugendlichen bedeutete. Insgesamt nehmen die Teilnehmer:innen neue Perspektiven, neues Wissen und neue Freund:innen mit nach Krefeld.

    Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden, und ganz besonders bei Sophie Stöbe und Helen Sotowic, die diesen Bericht verfasst haben. Die Entwicklung des Konzepts wurde gefördert durch das Programm Jugend erinnert im Projekt "Bildung vor Ort".

     
  • Zeitfenster Miriam Michaelis Levin. Zeichen setzen! Erinnerung-Stadt-Kultur. Seminar im Sommersemester 2021 (2)

    ZeitfensterDas „Zeitfenster Miriam Michaelis Levin“ ist noch bis Ende August 2021 auf dem Campus der Hochschule Düsseldorf zu sehen. Es wirft einen Blick auf die Geschichte der Holocaust-Überlebenden Miriam Michaelis Skopf, geb. Levin (19.05.1928 - 03.03.2013). Sie wuchs in Düsseldorf auf, erlebte die Pogromnacht und wurde danach von ihrer Mutter zum Schutz in die Niederlande gebracht. Später versuchte ihre Mutter mit ihr und ihren Schwestern auf der St. Louis nach Kuba zu entkommen, doch sie mussten nach Europa zurückkehren... ihre Erlebnisse wurden von Studierenden aufgegriffen, künstlerisch bearbeitet und im Fenster der Studierendenvertretung sichtbar und zugänglich gemacht. Die Konzeption, Kurzbiografie und Gestaltung entwickelten Ana Gropp-Kondic, Angelique Bergmann, Nadja Rohde-Vormann, Philippa Schweder, Fiona Gdaniec, Dennis Lohmann und Melisa Kurt. Ein QR-Code im Ausstellungsfenster führt zur Kurzbiografie von Miriam Michaelis Skopf, geb. Levin.

    Das "Zeitfenster" entstand im Seminar „Zeichen setzen!“, das von Alexander Flohé in enger Kooperation mit Christine Brinkmann und Sabine Reimann vom Erinnerungsort Alter Schlachthof am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften durchgeführt wurde. In insgesamt 7 Arbeitsgruppen entwickelten Studierende eigene erinnerungskulturelle Projekte, um die Geschichte des Ortes sichtbar zu machen – gerade unter den Bedingungen der Pandemie. Entstanden sind vielfältige und kreative Erinnerungszeichen: im digitalen Raum, als künstlerische Interventionen, als Angebote der (jugend)kulturellen Bildung und vieles mehr. Wir bedanken uns herzlich für den beeindruckenden Einsatz der Studierenden für eine partizipative, kritische und lebendige Erinnerungskultur!
     
  • "Zeig Courage, du Arsch!" - Projekt an der Werner-von-Siemens Realschule

    Wehrhahn 2021Mit Blumen und Plakaten erinnern wir heute an die 12 Menschen, die Ziel des antisemitischen und rassistischen Sprengstoffanschlags am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn vor 21 Jahren wurden. Die Zitate auf den Plakaten stammen von Schüler*innen der Werner-von-Siemens-Realschule. Unter der Leitung von Christine Brinkmann arbeiten Schüler*innen seit Anfang des Jahres zum Thema Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart:

    „Im Rahmen der AG Courage, Schule ohne Rassismus beschäftigen wir uns mit dem Wehrhahn- Anschlag, der sich zwei Gehminuten von meiner Schule entfernt ereignet hatte. Geplant ist ein Rundgang, in dem die Tatorte fremdenfeindlicher Handlungen besucht und dort gedacht werden soll. Wir arbeiten die Geschehnisse auf, erinnern an die Opfer. Vor allen Dingen geht es darum, die Folgen von Hass, Hetze und Vorurteilen aufzuzeigen. Unterstützung haben wir vom Kulturzentrum zakk und dem Erinnerungsort Alter Schlachthof der Hochschule Düsseldorf erhalten. Sie organisieren, bringen Informationen, Fakten und Ideen“, beschreibt es Workshop-Teilnehmer Krish.

    „Wir freuen uns sehr über die vielen kreativen Ideen und das aufrichtigen Eintreten der Jugendlichen gegen Ausgrenzung und für Zivilcourage. Mit ihrem Rundgang sorgen sie dafür, dass der Anschlag nicht in Vergessenheit gerät und tragen zu einer aktiven Form der Erinnerung bei.", sagt Dr. Joachim Schröder, Leiter des Erinnerungsortes Alter Schlachthof. Die Rundgänge unter dem – selbst gewählten – Titel „Zeig Courage, du Arsch“ sollen während des Unterrichts stattfinden, von Schüler*innen für Schüler*innen. Gestartet wird damit nach den Sommerferien im August. Eine Station des Rundgangs ist die Gedenktafel, die die Stadt Düsseldorf im letzten Jahr am Wehrhahn anbringen ließ. "Ich freue mich sehr, über die Initiative gemeinsam mit Schüler*innen dieses Gedenken lebendig zu halten", erklärt die Bezirksbürgermeisterin und Leitung des Arbeitskreises "Orte der Erinnerung", Annette Klinke.

     
  • Zeichen setzen! Erinnerung-Stadt-Kultur. Seminar im Sommersemester 2021 (1)

    Logo Zeichen setzenKein Vergessen? Wie erinnern wir (uns) 2021 an die Verbrechen des Nazi-Regimes? Das war die Leitfrage des Seminars „Zeichen setzen!“, das von Alexander Flohé in enger Kooperation mit Christine Brinkmann und Sabine Reimann vom Erinnerungsort Alter Schlachthof am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften durchgeführt wurde. In insgesamt 7 Arbeitsgruppen entwickelten Studierende eigene erinnerungskulturelle Projekte, um die Geschichte des Ortes sichtbar zu machen – gerade unter den Bedingungen der Pandemie. Entstanden sind vielfältige und kreative Erinnerungszeichen: im digitalen Raum, als künstlerische Interventionen, als Angebote der (jugend)kulturellen Bildung und vieles mehr. Wir bedanken uns herzlich für den beeindruckenden Einsatz der Studierenden für eine partizipative, kritische und lebendige Erinnerungskultur!
    Alle Ergebnisse werden wir in den kommenden Wochen hier präsentieren. Den Auftakt macht heute zum Jahrestag der Deportation nach Theresienstadt am 21. Juli 1942 das aufwändige Projekt von Joshua Paul, Nadia Rhouzzal und Valeriya Serebryanska.Sie editierten ein fast sechsstündiges Video-Interview mit der Holocaust-Überlebenden Ursula Pawel aus dem Bestand des United States Holocaust Memorial Museum in Washington, um es für den Einsatz in der Ausstellung des Erinnerungsortes Alter Schlachthof und in der Bildungsarbeit einsetzen zu können. Dazu kürzten sie das Videomaterial auf einen Umfang von 30 Minuten und setzen dabei einen inhaltlichen Fokus auf Ursula Pawels Jugend in Düsseldorf und die Umstände der Deportation über den Düsseldorfer Schlachthof. Zudem ergänzten sie das englischsprachige Interview mit deutschsprachigen Untertiteln. Zusätzlich verfassten sie Biogramme von Ursula Pawel, ihrem Bruder Walter Lenneberg und ihren Eltern Lina und Otto Lenneberg für das Digitale Archiv des Erinnerungsortes Alter Schlachthof. Yasar Emin Uzun transkribierte außerdem einen Teil des Tagebuchs, das Ursula Pawel nach 1945 verfasste. Ein besonderer Dank gilt Yonca Ilbayi, die das umfangreiche Transkript des Interviews ins Deutsche übersetzte. Das United States Holocaust Memorial Museum in Washington hat ihre Arbeit bereits auf seiner Website zugänglich gemacht.

     
  • Spurensuche III – Nachbarschaft, Vertreibung, Erinnerung. „Judenhäuser“ im Regierungsbezirk Düsseldorf (1939-1945)

    Gesamt Stadtplan Ddorf mit KurfürstenstrIm Forschungs-Seminar „Spurensuche – Nachbarschaft, Vertreibung, Erinnerung“ unter der Leitung von Alexander Flohé und Joachim Schröder haben die Studierenden ihre Abschlussarbeiten präsentiert. Wie in den vorangegangenen Seminaren ging es um die Erforschung ausgesuchter, noch weitgehend unbekannter früherer Zwangsunterkünfte im Regierungsbezirk Düsseldorf. In diesen Sammelunterkünften wurden Jüdinnen und Juden ab 1938/39 konzentriert, bevor die Gestapo sie ab 1941 in die Ghettos und Mordlager im besetzten Osteuropa deportierte (siehe auch den Artikel in der RP, 8.3.2021)

    Die Einrichtung dieser „Judenhäuser“ waren ein wichtiger Schritt im langen Prozess der zunehmenden Entrechtung und Diskriminierung der Jüdinnen und Juden während der NS-Herrschaft. Der Umzug in eine solche Zwangsunterkunft war der letzte Schritt vor der Deportation. Ihres früheren sozialen Umfeldes beraubt, mussten die Jüdinnen und Juden einen Großteil ihrer Habe und ihres Mobiliars veräußern und fortan auf sehr beengtem Raum leben, teilweise mit mehreren Familien in einer Wohnung. Die Konzentrierung der Jüdinnen und Juden in diesen Sammel- und Zwangsunterkünften wurde von der Gestapo angeordnet, in enger Kooperation mit der städtischen Verwaltung, die sich auch um die Neuvermietung der frei gewordenen Wohnungen an nichtjüdische Deutsche kümmerte. Mit jeder der ab Oktober 1941 einsetzenden Deportationen sank auch die Zahl der „Judenhäuser“ – bis die meisten von ihnen „arisiert“ und früheren Bewohner*innen deportiert waren.

     
  • Biografien des Erinnerungsortes online - ein Projekt mit dem FB Medien/HSD

    Bio Archiv WebSeit dem Wintersemester 2019/20 wurde das Digitale Archiv des Erinnerungsortes in einem gemeinsamen Projekt mit dem Fachbereich Medien unter der Leitung von Prof. Thomas Rakow erweitert. Auf vielfachen Wunsch von Besucher*innen sind seit Januar 2021 sämtliche bisher im Digitalen Archiv des Erinnerungsortes aufbereiteten Biographien auch auf der Website des Erinnerungsortes zugänglich! Zusätzlich werden die verwandtschaftlichen Beziehungen der Ermordeten und Vertriebenen in einem Stammbaum dargestellt, der auf die Website von Yad Vashem (zentrale Namensdatenbank der Holocaustopfer) verlinkt ist. Aus rechtlichen Gründen wird online allerdings kein Bildmaterial gezeigt, dies ist lediglich im Erinnerungsort selbst möglich. "Diese neue online-Präsenz unseres biographischen Archivs ist ein großer und wichtiger Schritt", unterstreicht Dr. Joachim Schröder, Präsidiumsbeauftragter für den Erinnerungsort. "Wir sind den Studierenden, die dies ermöglicht haben, sehr dankbar. Es handelt sich ja nicht nur um ein Archiv. Es ist zugleich ein Gedenkbuch für die verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden der ganzen Region. Durch die online-Präsenz können wir nun noch mehr Menschen in aller Welt erreichen. Wir erhoffen uns viele Hinweise von Kolleg*innen, Interessierten und vor allem von Nachkommen der betroffenen Familien." Das biografische Archiv ist nach wie vor im Aufbau begriffen. Fast 6.000 Jüdinnen und Juden aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf wurden über den Düsseldorfer Schlachthof deportiert. Die Entwicklungen an den Medienstationen und ein Relaunch der Webseite werden im nächsten Semester mit weiteren Aufgaben in einem Medien- bzw. Masterprojekt fortgesetzt.​

     
  • Podcast des Erinnerungsortes

    In Zeiten von Corona muss man erfinderisch sein: somit stellt die diesjährige FSJlerin der HSD-BIB und des Erinnerungsortes Alter Schlachthof, Meike Lehmann, den Erinnerungsort in Form eines Podcast vor! Doch nicht nur sie ist zu hören, sondern auch der Leiter Dr. Joachim Schröder, eine Zeitzeugin und zwei Studentinnen. Wir folgen der Holocaustüberlebenden Liesel Ginsburg auf ihrem Leidensweg, der sie über den Düsseldorfer Schlachthof in das Getto Riga führte. Ergänzend erklärt Herr Dr. Schröder die Entstehung und Entwicklung des Alten Schlachthofs als Schlachthof, Deportationssammelstelle und viele Jahre später als Ort der würdigen Erinnerung an die Naziverbrechen. Doch der Erinnerungsort ist viel mehr – Studierende der HSD erzählen von dem Seminar „Spurensuche – Nachbarschaft, Vertreibung, Erinnerung“, das nur ein Teil des umfangreichen und aktuellen Angebots an historisch-politischer Bildung darstellt, die der Erinnerungsort anbietet.
    Das alles erlaubt aus allen Perspektiven hinter die Fassaden des Erinnerungsortes zu schauen: Es ist nicht nur ein Ort der Erinnerung an die Vergangenheit, sondern ebenfalls ein lebendiger Lernort.
    Auch zu Zeiten von Corona steht der Erinnerungsort nicht still!
    Podcast von Meike Lehmann (FSJ Kultur) 2019/2020
     
  • "Das Karussell der Erinnerung" - das Stationen-Theater digital!

    KDE Flyer Online 2020 vorne kleinDas bereits mehrfach am Erinnerungsort Alter Schlachthof aufgeführte Stationen-Theater gibt es bald in digitaler Fassung (nähere Informationen folgen)! Annähernd 6.000 Menschen wurden in der NS-Zeit über den ehemaligen Schlachthof in Düsseldorf-Derendorf in Ghettos und Todeslager deportiert. Das Theaterstück basiert auf behördlichen und privaten Dokumenten des Erinnerungsortes Alter Schlachthof und aktuellen Äußerungen der Holocaust-Überlebenden Edith Bader-Devries, die mit 6 Jahren über den Schlachthof deportiert wurde und heute in Düsseldorf lebt. Mit unseren Zuschauer*innen gehen wir auf eine performative Reise in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart: Welche Botschaft hinterlassen uns die Überlebenden von damals heute - hier? Die Zeit heilt alle Wunden? Der Ort aber bleibt! Erinnern heißt Handeln!

     

     
  • Spurensuche – Nachbarschaft, Vertreibung, Erinnerung. „Judenhäuser“ im Regierungsbezirk Düsseldorf (1939-1945)

    IMG 6019 Kopie 1Ehemalige „Judenhäuser“ stehen heute mitten in unseren Städten, sind in unserer direkten Nachbarschaft – und oft kennt keiner ihre Geschichte. Heute sind diese ehemaligen Altenheime, Gemeindehäuser oder Kaufhäuser nicht mehr als solche zu erkennen. Es sind unscheinbare Wohnhäuser oder Parkplätze, die unseren Alltag in der Stadt begleiten. Ihre Geschichte(n) zu erforschen als Geschichte(n), die etwas über Nachbarschaften im Gestern und Heute erzählen, dies versucht das Seminar „Spurensuche – Nachbarschaft, Vertreibung, Erinnerung“, geleitet von Alexander Flohé (Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften) und Joachim Schröder, dem Leiter des Erinnerungsortes Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf. „Judenhäuser“ – so nannte man in der NS-Zeit gemeinhin jene Gebäude, in denen die jüdische Bevölkerung konzentriert wurde oder zwangsweise wohnhaft sein musste, bevor sie über Sammelstellen wie den damaligen Schlachthof in Derendorf in die Ghettos und Mordlager im besetzten Osteuropa deportiert wurden. „Judenhäuser“ waren damit wichtige Etappen auf dem Lebens- und Leidensweg vieler Jüdinnen und Juden. Wieviele solcher „Judenhäuser“ aber gab es in der Stadt Düsseldorf? Wie viele in den Nachbarstädten wie Neuss oder Essen, wieviele in der Region? In welchen Verhältnissen lebten die Menschen dort vor ihren Deportationen und wie lange? Gibt es Zeugnisse von Überlebenden, die die Situation in solchen Häusern schildern? Was geschah mit den jüdischen Bewohner*innen? Und schließlich: Stehen solche Häuser heute noch? Was steht heute an ihrem Platz? Gibt es Erinnerungszeichen, Hinweise, die an die traurigen Geschichten dieser Häuser erinnern? Oder sind die Orte einfach „verschwunden“?

     
  • Die Biografien des Digitalen Archivs online verfügbar machen (FB Medien)

    Digitales Archiv 8210In Wintersemester 2019/20 wurde das Digitale Archiv des Erinnerungsortes erweitert. Auf vielfachen Wunsch von Besuchern können demnächst sämtliche bisher auf den Medienstationen gezeigten Biographien auf der Website des Erinnerungsortes zugänglich gemacht werden. Zusätzlich werden die verwandtschaftlichen Beziehungen der Ermordeten und Vertriebenen in einem Stammbaum dargestellt, der auf die Website von Yad Vashem (zentrale Namensdatenbank der Holocaustopfer) verlinkt ist. Aus rechtlichen Gründen wird online allerdings kein Bildmaterial gezeigt, dies ist lediglich im Erinnerungsort selbst möglich. Die Liveschaltung der Biografien ist nach einer Portierung der Website auf einen sicheren Server im Laufe der nächsten Wochen vorgesehen. Die Entwicklungen an den Medienstationen werden im nächsten Semester mit weiteren Aufgaben in einem Medien- bzw. Masterprojekt fortgesetzt.​

     
  • Tag des offenen Denkmals 2019

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    Der Tag des Offenen Denkmals begann mit einer Kuratorinnenführung durch die Ausstellung „Berliner Bibliotheken im Nationalsozialismus“ anlässlich der Bücherverbrennungen 1933, geleitet von Frau Sommerer von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz.

    Im weiteren Verlauf des Tages fanden mehrere Führungen durch den Erinnerungsort und durch die Bibliothek statt, in der von der Historikerin Frau Reimann, der Hochschulbibliotheksleiterin Frau Reher und Frau Regulski die Geschichte und die Funktion des Alten Schlachthofs im Nationalsozialismus, sowie die architektonischen Besonderheiten des Gebäudes erläutert wurden

     

     
  • "Judenhäuser" in Düsseldorf (FB Sozial-/Kulturwissenschaften)

    Judenhäuser websiteDas Seminar „Spurensuche - Nachbarschaft, Vertreibung, Erinnerung“ am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf (Prof. Alexander Flohé/Dr. Joachim Schröder, SoSe 2018) beschäftigte sich intensiv mit der Geschichte der sog. "Judenhäuser" – oder "Ghettohäuser" – im früheren Düsseldorfer Stadtgebiet (siehe den Bericht vom 29.08.2018). Eine Projektgruppe des Seminars (Anna Carls, Mimona Effenberger, Steffi Veenstra) gestaltete in Zusammenarbeit mit der "GIS-Akademie" auf der Basis der bis dahin zugänglichen Quellen eine interaktive Website. Auf einem Stadtplan sind die bis dahin bekannten „Judenhäuser“ nun sichtbar. Es finden sich Angaben zu Zahlen und Namen der früheren Bewohner*innen, dokumentiert wird auch, was mit den Menschen geschah. Es handelt sich bei der Website um einen Prototyp, der die bisher recherchierten Informationen dokumentiert. Die nun präsentierten Informationen bieten also keine Gewähr auf Vollständigkeit. Sie dokumentieren aber bereits jetzt anschaulich und in beklemmender Weise, wie vor den Augen ihrer Nachbar*innen die jüdischen Bürger*innen aus ihren Wohnungen vertrieben und in "Judenhäusern" zwangseingemietet wurden. Dies war in der Regel die letzte Vorstufe vor ihrer Deportation in eines der Ghettos und Mordlager im deutsch besetzten Osteuropa. Hier gehts zur Website in ihrer aktuellen Fassung!

     
  • Tag des offenen Denkmals 2018

    01 mobiles Museum-001Das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm bot einen Einblick in neue und spannende Projekte rund um den Erinnerungsort. Bei den stündlich angebotenen Führungen oder auch in Eigenregie informierten sich die BesucherInnen über die denkwürdige Geschichte dieses Ortes, über Lebens- und Familiengeschichten, die in der Dauerausstellung und im digitalen Archiv präsentiert werden. MitarbeiterInnen der Hochschulbibliothek führten Interessierte durch das denkmalgeschützte Gebäude und erläuterten die architektonischen Besonderheiten.

    Mit der interaktiven website „Judenhäuser in Düsseldorf“ stellten Mimona Effenberger, Stephanie Veenstra und Anna Carls, drei Studentinnen aus dem Projektseminar „Spurensuche - Nachbarschaft, Vertreibung, Erinnerung“ am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der HSD, die Ergebnisse ihrer Recherchen vor. Die Studierenden hatten unter Anleitung von Alexander Flohé und Dr. Joachim Schröder nach sogenannten „Judenhäusern“ in Düsseldorf geforscht und dazu Information zusammengetragen.

     
  • Virtuelle Realität - Rundgang durch den Erinnerungsort (HSD/FB Medien)

    Im Rahmen eines Hochschulprojektes der Hochschule Düsseldorf im Fachbereich Medien unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Herder wurden in Kooperation mit der Hochschulbibliothek Panoramen der neuen Hochschulbibliothek am neu erbauten Campus in Derendorf erstellt. Bei einem virtuellen Rundgangs durch die neue Bibliothek erhält man durch einbettete Videos, Bilder und Texte eine Übersicht und Erläuterungen zur Nutzung. Ein Interview zum Erinnerungsort gibt Einblicke in die Entwicklung und Bedeutung des Gebäudes. Informationen zum Projekt finden Sie hier.

    Auch ein virtueller Rundgang durch den Erinnerungsort ist möglich. Betreten Sie zunächst den Haupteingang der Bibliothek und wenden sich dann nach links, zum Eingang der Dauerausstellung des Erinnerungsortes (auf die kleinen roten Symbole klicken).

     
  • Rund 400 Besucherinnen und Besucher an der Hochschule Düsseldorf am Tag des offenen Denkmals 2017

    Abb 01 Tag Denkmal kleinZum dritten Mal beteiligte sich die Hochschule Düsseldorf am Sonntag, 10.9.2017, am Tag des offenen Denkmals. KollegInnen der Hochschulbibliothek und des Erinnerungsortes Alter Schlachthof führten stündlich interessierte BesucherInnen durch die denkmalgeschützte frühere Großviehhalle. Zeitgleich wurde in der Bibliothek eine Präsentation des Fotografen und HSD-Studenten Sugata Tyler über die „Vergessenen Orte des Holocaust“ in der Region Lublin gezeigt. Die eindrucksvollen Bilder waren auf einer Gedenkstättenfahrt des Erinnerungsortes im April/Mai 2017 entstanden.

    Erstmals konnte auch eine neue Informations-Stele am Haupteingang des Campus an der Münsterstraße präsentiert werden. Auf ihr hat an prominenter Stelle die Gedenktafel ihren neuen Platz gefunden, die früher an der Schlachthofmauer an der Rather Straße an die Verbrechen der Deportationen erinnerte. Der Bezirksvertretung 1 und ihrer Vorsitzenden Marina Spillner ist für die großzügige Unterstützung bei der Errichtung der Stele sehr zu danken.

     
  • Vergessene Orte des Holocaust in Ostpolen. Bericht über die Studienfahrt nach Lublin (29.04. – 04.05.2017)

    08 Gedenkstein Selma PardisVor fast 75 Jahren, im Frühjahr 1942, begannen die deutschen Besatzer mit der systematischen Ermordung der polnischen Jüdinnen und Juden im damaligen „Generalgouvernement“. Hunderttausende Männer, Frauen und Kinder wurden aus den Ghettos in die eigens eingerichteten Mordlager verschleppt: nach Chełmno, Treblinka, Sobibór, Bełżec. Anders als Auschwitz, dem internationalen Symbol für den Holocaust, sind diese Tatorte heute nur wenigen ein Begriff, sie spielen eine untergeordnete Rolle in der deutschen (wie auch in der polnischen) Erinnerungskultur. So ist kaum bekannt, dass auch zehntausende deutsche Jüdinnen und Juden Opfer dieser Mordaktion wurden. Sie waren zwischen März und Juni 1942 aus dem Deutschen Reich in die Region Lublin verschleppt worden. Darunter befanden sich auch rund 2.000 Menschen aus den Regierungsbezirken Arnsberg und Düsseldorf.

     
  • „Erinnerung als aktive Arbeit für Gegenwart und Zukunft“. Bericht über eine Studienfahrt nach Minsk (Nov./Dez. 2016)

    04 Mahnmal JamaVom 26.11. bis 3.12.2016 unternahmen VertreterInnen der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der NS-Dokumentation Vogelsang und des Erinnerungsortes Alter Schlachthof gemeinsam mit Prof. Dr. Beate Fieseler und Prof. Dr. Guido Thiemeyer (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und 20 Studierenden eine Studienfahrt nach Minsk. Im Rahmen dieses von der Abt. für Geschichte und Kulturen Osteuropas am Institut für Geschichtswissenschaften der Universität organisierten, vom DAAD geförderten Projektes mit der 1991 gegründeten Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ in Minsk hatten bereits im Oktober belorussische, in der Bildungsarbeit tätige KollegInnen die genannten Einrichtungen besucht. Die Reisegruppe besichtigte verschiedene historischen Orte und Stätten, die an das Leiden der belorussischen Bevölkerung während der nazistischen Besatzung erinnern. Wesentliches Ziel der Reise war neben dem Kennenlernen dieser historischen Orte der Dialog mit VertreterInnen verschiedener Organisationen der belorussischen Zivilgesellschaft und die Auseinandersetzung mit der sich seit 1991 langsam wandelnden Erinnerungskultur in Belarus.

     
  • Eindrücke vom Tag des offenen Denkmals (11.09.2016)

    ErinnerungsortRund 400 Besucherinnen und Besucher machten sich vergangenen Sonntag, am diesjährigen Tag des offenen Denkmals, auf den Weg in die Hochschule Düsseldorf. Zu besichtigen waren dort nicht nur der seit Februar 2016 eröffnete Erinnerungsort Alter Schlachthof. Zugänglich war die gesamte denkmalgeschützte frühere Viehmarkthalle, in der heute Campus IT und Hochschulbibliothek untergebracht sind. Geschichte und heutige Funktion der Gebäude wurden von den fachkundigen Kolleginnen der Hochschulbibliothek in Führungen erläutert. Vor dem Eingang präsentierte die Kölner Künstlerin Ulrike Oeter ihr mobiles "Straßenmuseum". Im Gebäude 4 konnte eine virtuelle Installation des früheren Schlachthofgeländes (Prof. Jens Herder, Lena Drubel, Felix Paul, FB medien) bestaunt und ausprobiert werden. In beiden Gebäuden dokumentierten historische Aufnahmen des Schlachthofes, wie es hier früher einmal ausgesehen hat...

     
  • Das Digitale Archiv des ERINNERUNGSORTES ALTER SCHLACHTHOF (FB Medien)

    01 UebersichtDas Digitale Archiv ist ein zentraler Bestandteil des Erinnerungsortes Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf. In ihm werden biographische Informationen und Fotos der fast 6.000 Deportierten sowie zahlreiche Digitalisate historischer Dokumente gesammelt und auf einem Touch-Screen gezeigt. Das Digitale Archiv wird durch das Team des Erinnerungsortes laufend erweitert.

    Das Digitale Archiv ist das Produkt einer intensiven, interdisziplinären Teamarbeit. Die Grundlage bildet ein von Studierenden des Studiengangs B.Sc. Medieninformatik entwickeltes Content-Management-System, in dem das umfangreiche Dokumenten- und Bildmaterial zu Deportationen und Biografien kontinuierlich eingepflegt werden kann.

     
  • SS-Netzwerke in der Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen in den 1950er-/60er Jahren?

    Artikel Welt der ArbeitIm Herbst 1959 sorgte die Gewerkschaft ÖTV mit einer Pressekampagne für Aufsehen: sie deckte die NS-Vergangenheit hoher Kriminalpolizeibeamter westdeutscher Großstädte auf. Ehemals hochrangige SS-Angehörige fungierten als Leiter der Kriminalpolizei u.a. in Düsseldorf, Köln, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Leverkusen und Krefeld. Ehemalige SS-Angehörige saßen auch in der Polizeiabteilung im NRW-Innenministerium. Den Beschuldigten gelang es seinerzeit, den Verantwortlichen in Regierung und Innenministerium sowie der Öffentlichkeit glaubhaft zu versichern, sie hätten nur einen ihrem jeweiligen Beamtendienstgrad entsprechenden SS-Rang erhalten („Dienstgradangleichung“), aber der SS nicht angehört (vgl. Stefan Noethen: Alte Kameraden und neue Kollegen, Essen 2003). Anhand von SS-Offiziers- und Personalakten der Betroffenen soll überprüft werden, ob es tatsächlich ein regelrechtes SS-Netzwerk in Innenministerium und Kriminalpolizei gegeben hat. Das Projekt steht im Zusammenhang mit den Arbeiten für den Erinnerungsort Alter Schlachthof, der sich explizit nicht nur mit den an diesem historischen Ort begangenen Verbrechen auseinandersetzt, sondern auch mit den Folgen des Nationalsozialismus.

     
  • Tag des offenen Denkmals (8.9.2013) Erinnerungsort Alter Schlachthof auf dem neuen Campus der FH in Derendorf

    DSC 0038Noch vor seiner eigentlichen Eröffnung im Jahr 2015 beteiligte sich der Erinnerungsort Alter Schlachthof am (bundesweit stattfindenden) Tag des offenen Denkmals. In der erhaltenen, unter Denkmalschutz stehenden Großviehhalle des ehemaligen Schlachthofs wurde eine eigens für diesen Tag konzipierte Ausstellung gezeigt. Realisiert wurde die Ausstellung von einer Gruppe Studierender aus dem Fachbereich 01 (Sabrina Rothe, Sabrina Schwennecke, Lucca Lenßen) und dem Historiker und Präsidiumsbeauftragten für den Erinnerungsort, Dr. Joachim Schröder. Die Ausstellung illustrierte die Geschichte des ehemaligen städtischen Schlachthofes, präsentierte das Konzept des geplanten Erinnerungsortes und gab einen Einblick in die „Werkstatt“ der AusstellungsmacherInnen.

     
  • Antisemitische Zuschriften an die jüdische Gemeinde Düsseldorf (1980-2014)

    Antisemetische ZuschriftenDie Düsseldorfer jüdische Gemeinde erhält schon seit Jahrzehnten regelmäßig antisemitische Zuschriften. Die Absender sind teilweise anonym, zum Teil und zuletzt immer häufiger auch namentlich gezeichnet. Viele Zuschriften sind politisch motiviert (und hierbei aus den unterschiedlichsten politischen Lagern stammend), andere zeugen von einem Missionswillen, der christlich motiviert sein kann, aber nicht muss. Auch lassen sich Konjunkturen erkennen, wenn im Gefolge einer neuerlichen Zuspitzung der Nahost-Krise die Düsseldorfer jüdische Gemeinde als Adressat für eine Kritik fungiert, die eigentlich gegen den Staat Israel gerichtet ist.