Dr. Joachim Schröder neuer Präsidiumsbeauftragter für den Erinnerungs- und Lernort "Alter Schlachthof"

Dr. Joachim SchröderDas Präsidium der Fachhochschule Düsseldorf hat einen neuen Beauftragten für den geplanten Erinnerungs- und Lernort in der alten Schlachtviehhalle auf dem künftigen Campus Derendorf ernannt. Dr. Joachim Schröder wird künftig die Konzeptentwicklung für die Gedenkstätte weiter ausarbeiten und wissenschaftlich begleiten. Damit tritt er die Nachfolge von Dipl.-Soz. Päd. Adelheid Schmitz an.


Die Sozialpädagogin hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsschwerpunkt „Rechtsextremismus und Neonazismus“ des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften bereits seit Beginn des Jahres 2012 mit der konzeptionellen Ausarbeitung begonnen. Als Präsidiumsbeauftragter für den Erinnerungs- und Lernort auf dem neuen FH-Campus in Derendorf wird sich nun Dr. Schröder verstärkt dafür einsetzen, dass angemessen, würdig und nachhaltig an die mehr als 6000 jüdischen Männer, Frauen und Kinder aus Düsseldorf und dem Umland erinnert wird, die vom Güterbahnhof Derendorf ab dem 27. Oktober 1941 deportiert wurden und von denen nur wenige überlebten.

Erfahrungen mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und deren Vermittlung an eine breite Öffentlichkeit hat der promovierte Historiker vielfach gesammelt, als freier Mitarbeiter an der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, als wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Deutschland und Frankreich im Krieg“ an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf und zuletzt am NS-Dokumentationszentrum München, wo unter seiner Leitung das Ausstellungsprojekt „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“ realisiert wurde. Daneben widmet er sich als freiberuflicher Historiker weiteren Projekten, aktuell etwa der Frühgeschichte des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz.

Mit der Einrichtung einer neuen Stelle für den wissenschaftlichen Mitarbeiter setzt die Fachhochschule ein deutliches Zeichen für eine Auseinandersetzung und Aufarbeitung der Geschichte an diesem sensiblen Ort. Es ergibt sich dadurch die einmalige Gelegenheit, die Räumlichkeiten für die Hochschule zu nutzen und einen wissenschaftlichen Beitrag durch eine Forschungsinstitution (Rechtsextremismus und Neonazismus) zu gewährleisten.

In die denkmalgeschützte ehemalige Viehhalle, die als Sammelstelle am Tag vor den Deportationen diente, werden die Hochschulbibliothek und Campus IT einziehen. Darüber hinaus wird hier auch ein Erinnerungs- und Lernort eingerichtet, in dem anhand von Fotos, audiovisuellen Medien, Dokumenten, Quellen und Zeitzeugenberichten die damaligen Geschehnisse, die Erlebnisse und Erfahrungen der Menschen, die Vorgeschichte und die Organisation der Deportationen verdeutlicht werden sollen. Innerhalb eines nachhaltigen Informations- und Bildungskonzeptes und basierend auf der Arbeit des Forschungsschwerpunktes werden zudem aktuelle Formen von Ausgrenzung und Diskriminierung, von Rassismus und Rechtsextremismus in Workshops mit Jugendlichen und Studierenden, bei Tagungen oder Vortragsreihen thematisiert.

 

 

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