Online-Reader zum Projekt "(Zwangs)Migration und Flucht. Geschichte(n) von damals & heute"

  

03 Zwangsmigration WEBIm Rahmen unseres von der Landeszentrale für politische Bildung NRW geförderten Projektes „(Zwangs)Migration und Flucht – Geschichte(n) von damals & heute“, das von März 2023 bis Februar 2024 und in inhaltlicher Kooperation mit dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) durchgeführt wurde, haben wir ein breites Programm an themenspezifischen Forschungs- und Vermittlungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt, welche auch die zukünftige Bildungsarbeit des Erinnerungsortes Alter Schlachthof nachhaltig bereichern und erweitern. Der als Projektabschluss hier veröffentlichte online-Reader gibt Einblick(e) in unsere bildungspraktische Arbeit und zeigt mittels exemplarischer Materialien und didaktischer Ansätze auf, wie eine gedenkstättenpädagogische Vermittlungspraxis, die historische und gegenwärtige Migrations- und Fluchtgeschichte(n) in Bezug zueinander setzt, gestaltet werden kann.

Ausgehend vom historischen Ort auf dem Campus der Hochschule Düsseldorf und konkreten einzelnen Lebensgeschichten von als Jüdinnen und Juden verfolgten Menschen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf, die ihre Heimat als Reaktion auf die nationalsozialistische Ausgrenzungs- und Verfolgungspolitik zwischen 1933 und 1941 mit unterschiedlichen Zielorten und auf verschiedenen Wegen verließen, haben wir das Thema (Zwangs)Migration und Flucht durch unsere projektbezogene Forschungs- und Vermittlungsarbeit fokussiert bearbeitet. 

In dem Projekt, das sich mit verschiedenen, neu konzipierten Bildungsangeboten und -formaten an Studierende, Schüler*innen sowie Bildner*innen richtete, wurden diese verfolgungsbedingten Migrations- und Fluchtgeschichten mittels biografischer Zugänge erforscht, vermittelt und erinnert. Nicht nur historische, auch gegenwartsbezogene Erfahrungsräume, Dimensionen und Debatten zum Themenkomplex wurden dabei in den Blick genommen sowie im Fachaustausch über entsprechende Bildungskonzepte, Erinnerungspraxen sowie die pluralen Handlungsfelder diskutiert.

Die Bildungs- und Erinnerungsarbeit zu Migrations- und Fluchtgeschichte(n) ist auf breites Interesse gestoßen und bietet vielfache Potentiale sowie Bedarfe der inhaltlichen Weiterarbeit und Ausdifferenzierung, was sich sowohl in den umgesetzten Bildungsformaten als auch bei dem Fachtag im Austausch mit anderen Bildner*innen zeigte: darunter Fragestellungen der Sichtbarmachung von vielstimmigen Erfahrungen, Geschichten und Betroffenheiten, der konkreten Ausgestaltung und Reflexion der (eigenen) Vermittlungspraxis, die historische und gegenwärtige Migrations- und Fluchtgeschichte(n) in Bezug zueinander setzt sowie der Positionierung zu aktuellen Debatten rund um Migration und Flucht.

 

Foto: Migration & Flucht als Themen in der Dauerausstellung des Erinnerungsortes Alter Schlachthof.