Erinnerungsort Alter Schlachthof: Gespräch mit Sonia Dombrowski, der letzten Düsseldorfer Überlebenden der „Polenaktion“ (28.10.1938)
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- Erstellt: Montag, 24. Februar 2020 11:33
Der Andrang war so groß, dass leider viele Besucher*innen abgewiesen werden mussten. Über 70 Menschen kamen, um die Lebensgeschichte von Sonia Dombrowski (89 Jahre) zu hören, gemeinsam mit ihrer ein Jahr älteren Schwester Ester die letzten Überlebende der „Polenaktion“ – der Abschiebung der Jüdinnen und Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit aus dem Deutschen Reich, am 28.10.1938. Die Veranstaltung des Erinnerungsortes Alter Schlachthof fand aus gegebenem Anlass in der Mahn- und Gedenkstätte statt, wo noch bis zum 15.3.2020 die Ausstellung „Im Niemandsland“ gezeigt wird, die eben diese Abschiebung thematisiert.
Anlässlich der Ausstellung „Im Niemandsland. Die Abschiebung der polnischen Juden aus Düsseldorf 1938“, derzeit zu sehen in der Mahn- und Gedenkstätte, ist es uns gelungen, Sonia Dombrowski, eine der letzten Überlebenden dieser Deportation, zu einem öffentlichen Gespräch einzuladen. Sie wurde damals als junges Mädchen gemeinsam mit ihrer Familie von Düsseldorf aus nach Polen verschleppt. Sonia, ihre Mutter und ihre Schwester konnten 1941 nach Düsseldorf zurückkehren. Sie überlebten die Shoah im Versteck. Ihr Vater wurde in Auschwitz ermordet. Eine gemeinsame Veranstaltung des Erinnerungsortes Alter Schlachthof mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.
Gleich zwei Transporte verließen den Güterbahnhof Derendorf im Juli 1942. Das Ziel war das Ghetto und KZ Theresienstadt, das die deutschen Besatzer in der ehemaligen tschechischen Festungsstadt Terezín errichtet hatten. Insgesamt verschleppten die Nazis 1.945 jüdische Menschen aus dem Regierungsbezirk über den Düsseldorfer Schlachthof an diesen Ort, der von den dort Inhaftierten auch „Vorhof der Hölle“ genannt wurde. In Kooperation mit dem Arbeitskreis Gedenkstättenfahrten bietet der Erinnerungsort Alter Schlachthof eine Studienfahrt vom 22. bis 26. Juli 2020 nach Tschechien mit den Stationen Prag, Lety, Lidice und Theresienstadt für Studierende und Angehörige der Hochschule Düsseldorf an. Anmeldungen unter: 
