VHS veranstaltete Projekttag gegen Diskriminierung (NRZ, 9.10.2017)

NRZ-online, 9.10.2017

Tag des offenen Denkmals (10.09.2017) - Zeitzeugengespräch mit H.-A. Schmitz / Konzert: Die Grenzgänger

Wie im letzten Jahr beteiligen sich der Erinnerungsort Alter Schlachthof und die Bibliothek der Hochschule Düsseldorf am Tag des offenen Denkmals - auch der AStA der HSD ist dieses Mal dabei! Zwischen 12.00 und 20.30 Uhr wird ein abwechslungsreiches Programm angeboten, mit Führungen durch den Erinnerungsort und die Bibliothek, einer Bildpräsentation des Fotografen Sugata Tyler über "Vergessene orte des Holocaust" und einem Zeitzeugen-Gespräch mit dem Holocaust-Überlebenden H.-A. Schmitz. Zum Abschluss spielen "Die Grenzgänger" aus Bremen - wir freuen uns über zahlreichen Besuch!

Trauer um Ilse Rübsteck-Falkenstein (1922 - 2017)

ilse rübsteck
   © Heiner Müller-Elsner
Wir trauern um Ilse Rübsteck-Falkenstein, die am 20. Juli 2017 mit 95 Jahren in Bad Neuenahr verstorben ist. Sie war eine der letzten Zeitzeuginnen, die uns noch ihre Erinnerungen an ihre Deportation über den ehemaligen Schlachthof übermitteln konnte. Bis an ihr Lebensende war es ihr wichtig, insbesondere Kindern und jungen Menschen ihre Geschichte zu erzählen und an ihre Familie zu erinnern.

Aus dem Leben von Ilse Rübsteck
Ilse erlebte schon früh antisemitische Anfeindungen. Nach der Volksschule durfte sie nur noch eine jüdische Haushaltsschule besuchen und als Hausmädchen lediglich bei jüdischen Familien arbeiten. Eine Ausreise in die USA war ihr nicht mehr möglich. In Hamburg begann sie eine Lehre als Friseurin. Kurz nach der Pogromnacht im November 1938 wurde sie von dort ausgewiesen und musste nach Hochneukirch zurückkehren. Während ihre Schwester Ruth im Juni 1939 nach Frankreich emigrieren konnte, wurde Ilse zusammen mit Kurt Rübsteck, den sie drei Tage zuvor geheiratet hatte, im Dezember 1941 ins Ghetto Riga deportiert. Beide überlebten getrennt voneinander. Ihre Eltern waren am 25. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet worden. Ilse kehrte mittellos nach Hochneukirch zurück. In ihr Elternhaus waren 1942 Nazi-Funktionäre und andere Mieter eingezogen. Der Hausrat von Familie Falkenstein war von der Gemeinde vereinnahmt und vom Finanzamt zu Gunsten Bombengeschädigter versteigert worden. Ilse kämpfte lange um die Rückerstattung des elterlichen Hauses und Inventars. Nach der Rückgabe des Hauses richtete sie dort einen Friseursalon ein. Später leitete sie das jüdische Altersheim in Köln. Bis zuletzt engagierte sie sich als Zeitzeugin, wobei sie besonders häufig Schulen besuchte.

Hier finden Sie den von ihrer Freundin Elisabeth Boms verfassten Nachruf.

 

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