Tag des offenen Denkmals (11.09.2016)

Am Sonntag, den 11. September 2016 (12.00–18.00 Uhr) beteiligt sich der Erinnerungsort Alter Schlachthof erstmals seit seiner Eröffnung am bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Dieses Jahr lautet das Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ – genau hieran haben wir in den letzten Jahren gemeinsam und mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren erfolgreich gearbeitet! Gemeinsam mit den KollegInnen der Hochschulbibliothek möchten wir an diesem Tag den Erinnerungsort und die Bibliothek der Hochschule präsentieren, die in der erhaltenen Großviehmarkthalle des früheren Düsseldorfer Schlachthofs untergebracht sind. Auch der ältere Teil der Halle (Baujahr: 1899), in dem sich heute die Campus-IT befindet, kann besichtigt werden.

Erinnerungsort Alter Schlachthof 2016

Der Erinnerungsort Alter Schlachthof im Eingangsbereich der Bibliothek der HSD.
(c) Octavia Schoplick / HSD

Im Gebäude 4, gegenüber vom Bibliotheksgebäude, kann von 12.00 bis 16.30 Uhr eine virtuelle Installation des alten Schlachthofgeländes bestaunt und ausprobiert werden. Sie wurde von Prof. Ing. Jens Herder, Lena Drubel und Felix Paul (FB Medien) für den Erinnerungsort entwickelt.

Wir freuen uns besonders, um 17.00 Uhr Margot Goldberg (geb. Cohen) begrüßen zu dürfen. Ihrer Familie gehörte früher das renommierte Fachgeschäft für Metzgereibedarf „I. & I. Cohen“ in der Rather Straße 56/58, genau gegenüber vom Schlachthof. 1939 gelang es ihr und ihrem Bruder, per Kindertransport aus Deutschland zu entkommen. Ihre Eltern dagegen wurden im Oktober 1941 in das Ghetto Lodz deportiert und ermordet. Margot Goldberg, die mit ihrer Tochter aus den USA anreist, spricht zum ersten Mal an diesem historischen Ort über ihre Erinnerungen.

Hier finden Sie das Programm im Überblick. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Andrea Erkenbrecher: Das Massaker von Oradour, die bundesdeutsche Justiz und der Düsseldorfer Bauunternehmer Heinrich Lammerding (Vortrag am 14.7.2016)

Am 10. Juni 1944 verübten Soldaten der SS-Division „Das Reich“ in Oradour-sur-Glane das zahlenmäßig größte deutsche Massaker in Westeuropa während des Zweiten Weltkrieges. Am Nachmittag des 10. Juni 1944 ermordeten sie dort 642 Menschen, plünderten das Dorf und brannten es nieder. An der Spitze der SS-Division stand der spätere Düsseldorfer Bauunternehmer Heinrich Lammerding. Während Oradour in Frankreich zum Sinnbild der Verbrechen unter deutscher Besatzung wurde, stand der Name Lammerding dort bald für die ausgebliebene Bestrafung der Täter durch die bundesdeutsche Justiz. 1971 verstarb er ohne jemals für ein unter seiner Führung begangenes Verbrechen verurteilt worden zu sein.

Andrea Erkenbrecher ist freiberufliche Historikerin, lebt in Frankreich und forscht zum Thema Oradour. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat sie als Sachverständige für das dort anhängige Ermittlungsverfahren berufen, das das Massaker von Oradour zum Gegenstand hat.

Der Vortrag ist der siebte (und letzte) in der ersten Veranstaltungsreihe des Erinnerungsortes: "Erinnern heißt Handeln".

 

Datum: 14.07.2016
Zeit: 18.30 Uhr
Ort: Hochschule Düsseldorf

Münsterstraße 156
Gebäude 3, Raum 1.001
Eintritt: frei

Dr. Emily Ngubia Kessé: Eingeschrieben. Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen (Vortrag am 30.6.2016)

Die Neurowissenschaftlerin und Dozentin an der Humboldt Universität Berlin beleuchtet eine aktuelle und bisher noch wenig beachtete Realität: den offenen oder auch versteckten Rassismus an Hochschulen. Rassismus als Realität in Deutschland anzuerkennen ist noch immer schwierig und wird weiterhin vor allem kleingeredet oder ignoriert. Die Referentin zeigt differenziert, wie sehr dies gerade auch im deutschen Bildungssystem traurige Alltagspraxis ist. Die strukturelle Dimension des Rassismus und seine Konsequenzen für die Erfahrung Schwarzer StudentInnen und StudentInnen of Color in deutschen Universitäten werden beleuchtet.

Der Vortrag ist der sechste in der neuen Veranstaltungsreihe des Erinnerungsortes: "Erinnern heißt Handeln". Das gesamte Programm der Reihe finden Sie hier.

Datum: 30.06.2016
Zeit: 18.30 Uhr

Ort: Hochschule Düsseldorf
Münsterstraße 156
Gebäude 3, Raum 1.001

Eintritt: frei

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